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Die aktuelle Ausgabe der Workplace Insights 2025-Studie liefert einen umfassenden Einblick in die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz in Deutschland. Die Untersuchung des Software-Unternehmens DearEmployee basiert auf den Angaben von 79.416 Beschäftigten aus 357 Unternehmen und ist damit die größte Arbeitnehmenden-Studie zum Thema psychische Belastung und Burnout-Risiko. Die Ergebnisse zeigen, dass Burnout längst kein Randphänomen mehr ist, sondern systematisch im mittleren Erwerbsalter seinen Höhepunkt erreicht.
Mit 18 Prozent ist das Burnout-Risiko bei Beschäftigten im Alter von 31 bis 40 Jahren am höchsten. Zum Vergleich: Unter 21-Jährige schätzen ihr Risiko nur zu 6 Prozent als hoch ein, bei den 21- bis 30-Jährigen sind es bereits 13 Prozent. Ab dem 41. Lebensjahr sinkt das Risiko leicht, bleibt aber mit 16 Prozent auch bei den über 60-Jährigen erhöht. Die Studie belegt damit, dass die Lebensmitte eine besonders kritische Phase für die psychische Gesundheit ist.
Zeitdruck, emotionale Anforderungen und häufige Unterbrechungen werden von Beschäftigten zwischen 21 und 40 Jahren besonders häufig als belastend erlebt. Diese Belastungsfaktoren zählen laut Analyse zu den wichtigsten Einflussgrößen auf die mentale Gesundheit. Insgesamt verändern sich 15 von 46 untersuchten Arbeitsbedingungen spürbar mit dem Alter – teils bis zur Lebensmitte, teils kontinuierlich. Die Belastung durch Verantwortung, Arbeitsdichte und zusätzliche familiäre Aufgaben erreicht in den 30er-Jahren einen Höhepunkt.
Mit zunehmendem Alter berichten Beschäftigte seltener von Wertschätzung durch den Arbeitgeber und erleben eine sinkende Work-Life-Balance – vor allem rund um das vierte Lebensjahrzehnt. Diese Entwicklung verstärkt das Risiko für mentale Überlastung zusätzlich. Die Daten zeigen, dass mit wachsender Berufserfahrung zwar die Fähigkeit zum Umgang mit Belastungen steigt, gleichzeitig aber wichtige Schutzfaktoren verloren gehen.
Die Studie macht deutlich, dass psychische Belastung kein Zufallsprodukt ist, sondern einem erkennbaren Muster über das Erwerbsalter hinweg folgt. Besonders die Lebensphase zwischen 30 und 40 Jahren ist geprägt von einer doppelten Herausforderung: steigende berufliche Verantwortung trifft auf wachsende private Verpflichtungen. In vielen Unternehmen fehlen jedoch gezielte Maßnahmen, um die mentale Gesundheit altersgerecht zu fördern.
Dr. Amelie Wiedemann, Geschäftsführerin von DearEmployee, betont: „Wir brauchen altersgerechte Arbeit, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Gerade im Fachkräftemangel wird die psychische Gesundheit immer wichtiger als Wettbewerbsfaktor.“ Ein präventiver Gesundheitsschutz muss an Lebensphasen und Belastungsprofile angepasst werden, um wirksam zu sein.
Die Workplace Insights 2025-Studie basiert auf einer Online-Mitarbeiterbefragung im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung. Erhoben wurden Daten von 2019 bis 2024, darunter 18.142 Beschäftigte allein im Jahr 2024. Das frei zugängliche, interaktive Studien-Dashboard ermöglicht Vergleiche nach Alter, Branche und weiteren Merkmalen. Ziel ist es, das Bewusstsein für psychische Gesundheit in der Arbeitswelt zu stärken und Unternehmen wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen zu bieten.
DearEmployee bietet eine Softwarelösung, die psychische Belastungen, Motivations- und Bindungsrisiken in Unternehmen frühzeitig erkennt und adressiert. Die Plattform kombiniert standardisierte Mitarbeiterbefragungen, umfassende Analysen und ein Maßnahmen-Management-Tool mit KI-gestützten Empfehlungen. Eingesetzt wird sie unter anderem von DEKRA, TÜV Rheinland und Versicherungen wie AXA Schweiz sowie im Betrieblichen Gesundheitsmanagement vieler Dienstleister. Ziel ist es, die Arbeitswelt gesünder und zukunftsfähiger zu gestalten, indem Führungskräfte und Unternehmen gezielt auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden eingehen.