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Community für Wohlbefinden (Krankenkassen)
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Die zuletzt zu verzeichnenden Hitzeperioden stellen den Südwesten Deutschlands vor wachsende Herausforderungen. Im Sommer 2024 wurde in der Region eine spürbare Zunahme von Krankmeldungen gemeldet, die direkt mit hohen Temperaturen in Verbindung stehen. Die IKK Südwest, eine der größten Krankenkassen der Region, beobachtet dabei eine signifikante Entwicklung: Immer mehr Beschäftigte aus verschiedenen Branchen sehen sich aufgrund hitzebedingter Beschwerden gezwungen, der Arbeit fernzubleiben.
Auswertungen der IKK Südwest zeigen für das laufende Jahr einen erheblichen Anstieg der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen in Verbindung mit außergewöhnlichen Hitzeperioden. Laut Vorstand Jörg Loth nimmt das Ausmaß der Beschwerden kontinuierlich zu. Hitzetage mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius treten in immer kürzeren Abständen und größerer Häufigkeit auf. Dies führt beispielsweise zu Erschöpfung, Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und anderen hitzebedingten Symptomen, die einen regulären Arbeitsalltag erheblich erschweren oder unmöglich machen.
Die Zahl der Fehltage wird laut Kasse besonders dann auffällig, wenn mehrere Hitzetage hintereinander folgen. Die Krankenkassen führen dies auf eine Kombination aus physischer Beanspruchung, fehlender Abkühlung während der Arbeit sowie unzureichende Schutzmaßnahmen zurück.
Besonders im Fokus stehen Berufsgruppen, die großer Hitze häufig ausgeliefert sind. Dazu zählen Zusteller von Paketen und Briefen, Bauarbeiter sowie Angestellte aus dem Bereich des Handwerks wie Dachdecker oder Straßenbauer. Ihre Tätigkeiten finden überwiegend im Freien statt und lassen nur begrenzte Ausweichmöglichkeiten bei hohen Temperaturen zu.
Auch Erziehungsberufe erleben, bedingt durch oft nicht klimatisierte Räumlichkeiten etwa in Kitas und Schulen, einen merklichen Anstieg hitzebedingter Beschwerden. Betroffene berichten von Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwierigkeiten, die sowohl die Arbeit als auch die Betreuung beeinträchtigen.
Aus medizinischer Sicht raten Experten, Überhitzung (Hyperthermie) als ernstzunehmendes Risiko einzuordnen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Beschäftigte sowie Schwangere. Hitzeerschöpfung, Hitzschlag oder Herz-Kreislauf-Beschwerden zählen zu den häufigsten Diagnosen bei entsprechenden Krankmeldungen. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hebt hervor, dass Hitzeexposition die Produktivität und das generelle Wohlbefinden stärker beeinträchtigen kann als bislang angenommen.
Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber sind durch die wachsenden Risiken zunehmend gefordert, Präventivmaßnahmen und besseren Schutz zu organisieren. Gesetzliche Vorgaben wie die Arbeitsstättenverordnung regeln, wie mit extremen Temperaturen umzugehen ist. Dazu gehört unter anderem:
Im Fokus stehen außerdem Aufklärungsmaßnahmen für Beschäftigte und Führungskräfte. ZENTRALE empfiehlt eine verstärkte Zusammenarbeit mit Berufsgenossenschaften, um hitzebedingte Gesundheitsgefahren zu minimieren.
Die gehäuften Fehltage durch Hitzebeschwerden bergen nicht nur individuelle Risiken, sondern beeinflussen die Wirtschaftskraft in betroffenen Regionen. Unternehmen müssen sich auf zunehmend klimabedingte Ausfallzeiten einstellen und ihre Produktions- wie auch Arbeitsabläufe entsprechend anpassen. Langfristig stellt sich die Frage, in welchem Umfang die Zunahme klimatischer Extremereignisse den Arbeitsmarkt und das Sozialversicherungssystem belasten wird.